…Menschen, die ihr Gottvertrauen verloren haben, sehen über sich nur einen finsteren, verschlossenen Himmel. Aber es bleibt nicht so. Gott hat es zwar zugelassen, dass die Stämme Sebulon und Naftali ausradiert wurden von der Landkarte. Doch gerade dort, wo Verzweifelte nicht mehr aus noch ein wissen, wo Hoffnungslosigkeit herrscht, beginnt neue Hoffnung.
Stillhalten
…Ich wünsche mir, dass unsere Konfirmanden etwas mit Kirche, Gott und Glauben anfangen können. Aber manchmal rede ich gegen eine Wand. Eine Wand aus Watte. Nicht einmal Widerstand ist da, nur Desinteresse. Stillhalten ist gefragt. Ich kann auf Taten verzichten, die ich nur tue, weil ich mich machtlos fühle. Stattdessen erlaube ich mir, Vertrauen und Hoffnung zu haben.
Richten darf der oberste Stuhlschiedsrichter
…Für endgültige Urteile über andere Menschen gibt es nur einen Allerobersten Stuhlschiedsrichter, nämlich Gott allein. Wir haben kein Recht, uns gegenseitig zu verdammen. Denn nur Gott kann uns ins Herz blicken, und wo wir in einem Menschen nur die coole Fassade oder das harte Herz wahrnehmen, sucht Gott in jedem Menschen die äußerst verletzbare Seele, die sich nach Liebe sehnt.
Jesus, der „zweigestammte“ Held
…Jesus ist ein „zweigestammter Held“, ein Mensch aus Davids Stamm mit Maria als Mutter, unbekanntem Erzeuger und Josef als Adoptivvater, und zugleich stammt er direkt von Gott ab, indem der heilige Geist Gottes in ganz besonderer Weise in ihm wohnt und sein ganzes Wesen durchdringt.
Öffne dich!
…Jesus hatte sich dem Gehörlosen geöffnet, tief geseufzt, sich nicht vor seinem Ohrenschmalz, seiner Zunge geekelt. Nun öffne dich auch! Mach die Ohren auf, auch wenn du bisher nicht viel Gutes zu hören bekommen hast! Löse deine Zunge, auch wenn du bisher geglaubt hast, reden habe ja doch keinen Zweck!
Josef und das Wunder der Weihnacht
…Im Evangelium nach Matthäus ist es Josef, der die erste Weihnachtsbotschaft empfängt. Der Engel nimmt ihn in seiner männlichen Furcht ernst, von seiner Frau öffentlich der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, jedoch zerstreut er diese Furcht. Der Engel stellt Marias Würde eindeutig wieder her, auch wenn weiterhin offen bleibt, wer der leibliche Vater des Kindes ist.
Morgenrotfasten
…Gott will nicht, dass man sich aufopfert, ohne Not Leid auf sich nimmt. Damit will man letzten Endes Leid kontrollieren – und vielleicht sogar ein wenig über Gott bestimmen. Gott geht es um etwas ganz anderes: Es passt nicht zusammen, dass man scheinbar fromme Dinge tut und zugleich Menschen unterdrückt.
Dankbar für Gottes gewendeten Zorn
…Gottes Zorn ist eine Gestalt seiner Liebe. Weil Gott uns liebt, ist er manchmal auch zornig auf uns. Ihn bekümmert es, wenn wir uns selber Schaden zufügen. Natürlich ist nicht alles Unglück und nicht jede Krankheit eine Strafe Gottes. Es gibt viel unverschuldetes Leid. Aber manchmal müssen Menschen auch die bösen Folgen ertragen, wenn sie vorher etwas Böses getan haben.
„Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen“
…In Freuden ausziehen aus der Gefangenschaft – das verheißt Gott seinem Volk. Wenn einer frei wird, zum Beispiel aus alten seelischen Bindungen, die ihn krank gemacht haben, kann das auch Angst machen. Deshalb ist es gut, auf einem neuen Weg „im Frieden geleitet“ zu werden, um selber Verantwortung für sich zu übernehmen.
„Hast du nicht den Drachen durchbohrt?“
…Alte Bilder aus Göttergeschichten anderer Völker nutzt Jesaja. Den Drachen und das Urweltwesen Rahab, Mächte der Finsternis, hat Gott zerhauen und durchbohrt, ihnen hat er die Erde abgerungen als Lebensraum für die Menschen. Sie sind keine Götter, sondern Sinnbilder für alles, was sich in unserer Welt gegen Gott gestellt hat.