…Wie heilt der Prophet Elisa böses Wasser mit Salz? 1. Beim Salzen geht es um das richtige Fingerspitzengefühl. 2. Ein besonderes Wasser mit Salz sind Tränen. Ungefühlte Gefühle machen krank oder hart. 3. Destilliertes Wasser darf man nicht trinken. So nötig, wie ein bisschen Salz fürs Wasser ist, so wichtig ist, was auch nur wenige Menschen für ihre Stadt tun.
Naftali und Sebulon
…Menschen, die ihr Gottvertrauen verloren haben, sehen über sich nur einen finsteren, verschlossenen Himmel. Aber es bleibt nicht so. Gott hat es zwar zugelassen, dass die Stämme Sebulon und Naftali ausradiert wurden von der Landkarte. Doch gerade dort, wo Verzweifelte nicht mehr aus noch ein wissen, wo Hoffnungslosigkeit herrscht, beginnt neue Hoffnung.
Stillhalten
…Ich wünsche mir, dass unsere Konfirmanden etwas mit Kirche, Gott und Glauben anfangen können. Aber manchmal rede ich gegen eine Wand. Eine Wand aus Watte. Nicht einmal Widerstand ist da, nur Desinteresse. Stillhalten ist gefragt. Ich kann auf Taten verzichten, die ich nur tue, weil ich mich machtlos fühle. Stattdessen erlaube ich mir, Vertrauen und Hoffnung zu haben.
Tiefschutz der Wahrheit – Stiefel des Friedens
…Ein Legionär in voller Rüstung braucht fünf Dinge zu seinem Schutz, nämlich Gürtel, Brustpanzer, Stiefel, Schild und Helm, und außerdem das Schwert als Waffe zum Kämpfen. Ein Christ trägt die Wahrheit als Gürtel, als Tiefschutz, als Schutz der empfindlichsten Stelle. Sein Brustpanzer ist die Gerechtigkeit, sein Schild der Glaube, und er trägt Stiefel des Friedens.
Wunder gibt es auch in Alzey…
„Wie können Sie es nur aushalten, als Seelsorger in der Nervenklinik zu arbeiten?“ So fragte man mich oft im Laufe der letzten zehn Jahre – mit dem Nachsatz: „Ich könnte all das Elend nicht mit ansehen.“
Ich bin froh, viele Patienten kennengelernt zu haben, in ihrem Leid, aber auch in ihrer neugewonnenen Hoffnung.…
Die Jungfrau Maria: Geschändet und doch rein
…Als im März 1998 der Artikel „Marie, die reine Magd” im Deutschen Pfarrerblatt erschienen war, trug ich eine gekürzte Fassung dieses Artikels auch in der internen Fortbildung der gerontopsychiatrischen Abteilung der Rheinhessen-Fachklinik Alzey vor.
Sakrament der Tränen – Phantasie der Rache
…Ahndet Gott eine Beleidigung mit der Todesstrafe? Ich mag die Geschichte so lesen: Ein Prophet kommt mit Hassgefühlen in Kontakt, lebt sie in seiner Phantasie aus, statt gewalttätig zu werden, und schüttelt den Staub des ungastlichen Ortes von seinen Füßen wie später die von Jesus ausgesandten Jünger.
Begegnung mit dem Weltenrichter in seiner und unserer Not
…Erst wenn wir nach unserer Bitte an Gott um seine Hilfe auch Gottes Bitte um unsere Hilfe wahrgenommen haben, können wir es wohl richtig erfassen, dass Gott schon lange auf dem Weg zu uns ist. Er macht uns satt – mit dem Brot seiner Liebe, die nicht nur den Frommen, sondern auch den Heiden gilt.
Josef und das Wunder der Weihnacht
…Im Evangelium nach Matthäus ist es Josef, der die erste Weihnachtsbotschaft empfängt. Der Engel nimmt ihn in seiner männlichen Furcht ernst, von seiner Frau öffentlich der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, jedoch zerstreut er diese Furcht. Der Engel stellt Marias Würde eindeutig wieder her, auch wenn weiterhin offen bleibt, wer der leibliche Vater des Kindes ist.
Selig werden – mit Furcht und Zittern?
…Grund zum Zittern vor Gott hätten wir, wenn wir meinen, es gäbe keinen Gott und keine Liebe und unser Leben hätte sowieso keinen Sinn. Oder wenn wir schwere Schuld auf uns geladen haben. Dann müssen wir die Folgen fürchten. In beiden Fällen jagt uns nicht Gott selbst Furcht und Schrecken ein, sondern unser Versuch, ohne Gott zurechtzukommen, lässt uns zittern.