…Unsere Taufe ist die christliche Form der Beschneidung; als Getaufte gehören wir zu Jesus Christus, legen wir das fleischliche Wesen ab, wird abgeschnitten, was uns von Gott trennt. Ein Rosenbusch oder eine Weinrebe müssen beschnitten werden, um neue Blüten oder Früchte hervorzubringen. Auch der Christ ist bleibend auf Vergebung angewiesen.
Gebrauchsanweisung für die Gemeinschaft der Heiligen
…Wie ist es, wenn jemand für uns „wie ein Heide und Zöllner“ ist? Für Jesus damals waren Heiden und Zöllner keine Unmenschen; er hat den Kontakt zu ihnen, zu Nichtjuden und zu verachteten Römerfreunden, mehr als andere gesucht. Einer, der sich selber ausschließt, ist zwar im Augenblick für die Gemeinschaft nicht zugänglich, aber wir sollten ihn nicht endgültig aufgeben.
Sünde und Gnade
…Was ist, wenn es Gott nicht gibt? Wer ist dann verantwortlich für das Böse in der Welt? Dann bleibt der Mensch allein auf seiner Schuld sitzen – und zwar an allem, was hier auf Erden geschieht. Selbstkritische Menschen neigen eher zur verzweifelten Selbstanklage, bequemer macht es sich, wer andere als Sündenböcke an den Pranger stellt, und zwar gnadenlos.
Aufwachen – denn es ist böse Zeit!
…Wir leben in einer bösen Zeit – und wir dürfen Jesus nacheifern, indem wir die Güte lieben, Gerechtigkeit suchen, der Wahrheit treu bleiben. Das ist nicht einfach, aber es ist die einzige Möglichkeit, in einer bösen Zeiten menschlich zu bleiben. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Weiße Weste zum Nulltarif
…Auf den ersten Blick hört ist das eine Riesenüberforderung: Was man alles sein soll – freundlich, demütig, sanft, geduldig. Wer schafft das schon? Dann lese ich: Das ist gar keine Forderung, sondern ein Angebot. Ein weißes Kleid, eine weiße Weste zum Nulltarif. Wir sind nämlich heilig, Gott traut uns Gutes zu.
Der Abstieg des Lebendigen zu den Toten
…Im Jubiläumsjahr des 100 Jahre alten Neuen Friedhofs Gießen steht das dreiteilige Kirchenfenster der Kapelle im Mittelpunkt einer Bildmeditation. Angeschaut werden: Jesu Abnahme vom Kreuz durch Jesu Mutter Maria und Josef von Arimathäa, der Abstieg Jesu ins Totenreich sowie die Verkündung seiner Auferstehung durch einen Engel an zwei Marien und Salome.
„Du hast uns tüchtig gemacht!“
…Durch deine Liebe machst du uns tüchtig „zum Erbteil der Heiligen“, die im Gottvertrauen leben. Wir haben sie schon, die Erlösung – und zugleich warten wir auf sie. Wir können nicht die Hände untätig in den Schoß legen, weil wir ja erlöst sind – nein, wenn du uns in die Weite führst, führst du uns auch in die Verantwortung!
Bachkantate im Dienst von Gottes Wort
…Man kann Bachs Musik einfach schön finden und als Konzert genießen. Doch Bachs Kantaten waren Auftragswerke für Gottesdienste, Gebrauchsmusik im Dienst von Gottes Wort. Die Bachkantate Nr. 86 baut auf dem Jesuswort auf, das vorhin der Bass gesungen hat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er‘s euch geben.“
Gesegnet mit Liebe
…In der Trauerfeier für eine Frau, die es nicht leicht hatte in ihrem Leben, gehe ich auf die Frage ein, worin der Segen Gottes für diese Frau und ihre Familie wohl bestanden haben mag.
Psalmen der Klage und des Vertrauens
…In der Trauerfeier für einen Mann, der es nicht leicht hatte in seinem Leben, beten wir zwei Psalmen, einen Psalm der Klage und einen Psalm des Vertrauens.