„Dallas“, „Denver“ und unsere Goldenen Kälber

Als Kehrseite der Ellbogengesellschaft wächst die Hoffnungslosigkeit. Und damit nimmt häufig die Neigung zur Menschlichkeit ab. „Mir geht‘s selber schlecht genug, ich kann nicht noch an andere denken“, das ist auch ein Tanzlied für einen Tanz um ein etwas angerostetes Goldenes Kalb mit dem Namen „privates Glück“. Bald entpuppt es sich als das, was es ist: „seelische Leere“, tiefste Depression.

Abschied vom Supermann-Gott

Ein Sechsjähriger sagt zu einem Bild von Jesus am Kreuz: „Wenn das der Batman gewesen wäre, der hätte sich losgerissen und die Nägel nur so aus den Händen und Füßen raus­geschleudert!“ Aber den Soldaten unter dem Kreuz, diesen gemeinen, zynischen Menschen­vernichtern, wird bewusst: Wir haben Gottes Sohn getötet; Gott ist nicht auf unserer Seite, sondern auf der Seite unserer Opfer.

Glück statt Fasten

Obwohl Jesus wie Johannes der Täufer die nahende Katastrophe sieht, übernimmt er nicht seine Art des Fastens, sondern baut eine Gemeinschaft mit beglückenden Erfahrungen auf. Die Bettelarmen, die Kranken, die Zöllner, die Dirnen tun sich mit umherziehenden ehemaligen Handwerkern und Fischern zusammen, teilen ihre knappe Nahrung und pflegen ihre kranken Körper. Können wir uns vorstellen, was das für Freudenfeste waren?

Bild: Helmut Schütz

Nur Ärger in der Weihnachtsnacht

In einem Weihnachtsspiel, in dem außer den üblichen Hirten, Königen und der heiligen Familie auch der Hirtenhund Pass-auf, die Schäfchen Fang-dich, Neck-mich, Ärger-mich und Fürcht-mich und die Räuber Hotz und Plotz auftreten, geschieht Erstaunliches: Wer immer beleidigt war oder Angst hatte, kann auch mal fröhlich und mutig sein. Wer immer versuchte, andere zu ärgern, kann auch mal rücksichtsvoll sein.