…Mancher, der zu hart geschafft hat, muss einsehen, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Der Körper, die Seele, erzwingt sich eine Pause, und sei es durch Krankheit. Oft lässt es ein heimlicher Stolz nicht zu, dass man beizeiten zugibt: Ich brauche fremde Hilfe. Ich darf leben, aber mit Einschränkungen.
Jesus kommt, damit wir überwinden
…„Überwinden“, das ist eine Erlaubnis. „Du musst nicht alles allein tun!“ ist damit gemeint. „Du darfst Hilfe annehmen! Du darfst dich anvertrauen, dich sogar gehen lassen in deinen Gefühlen! Du darfst ruhig zugeben, dass du vor Gott mit leeren Händen dastehst!“ Wir können den Stolz überwinden: „Ich schaffe es schon allein! Ich brauche keinen Menschen, ich brauche keinen Gott!“
Verwandlung eines Menschen am Tatort Zoll
…Wir denken oft: Gott müsste uns in allem folgen, was wir von ihm erwarten. Gott aber sieht die Dinge andersherum. Er hat den größeren Überblick. Er geht voran und nimmt uns mit auf einem Weg, der zum Ziel führt. Der Weg mag durch dunkle Täler führen, wir mögen oft überhaupt kein Ziel erblicken, Gott leitet uns trotzdem an seiner Hand.
Einladung zur Freude
…Niemand kann immer alles aus eigener Kraft schaffen. Das ist mit schmerzlichen Gefühlen verbunden. Der eigene Stolz wird verletzt. Man spürt, wie leer man sich innerlich fühlt, wenn man diese Leere nicht mit Arbeit und Sorgen zudeckt. Manchmal dauert es lange, bis man auftaucht aus dem dunklen Loch der Verzweiflung und merkt: Gott hat mich die ganze Zeit schon gehalten.
Trügerische Stärke der Helden und der Rosse
…Damals hatten die Feldherren eine neue Waffe entdeckt: nämlich Streitwagen, die von Pferden gezogen wurden. Aber nach Psalm 33 ist nicht der stark, der einen Gegner besiegen, töten, vernichten kann, sondern der, der vom Tode erretten kann, der Leben erhält, der den Hunger besiegt, der Gerechtigkeit schafft.
„Gott ist meine Stärke“
…Muss ich mein Schicksal tragen lernen? Darf ich einmal einen neuen Schritt wagen? Jedenfalls muss ich nicht mich immer zusammenreißen. Ich kann die Angst, die in mir ist, Gott überlassen, kann mein Herz auch vor jemandem ausschütten, zu dem ich Vertrauen habe. Ich kann wissen, dass Gott mich hält, auch wenn ich meine, ich müsste in der Angst versinken.
Stark und schwach
…Im Verlieren kann ein Gewinn stecken. Einer, der es immer nötig hat, zu gewinnen, ist in Wirklichkeit ein Verlierer. Einer, der immer stark ist, schützt sich manchmal nicht ausreichend vor Gefahren, die auch ihn bedrohen. Und jemand, der schwach scheint, kann durch eine innere Stärkung auch ein schweres Schicksal überwinden.
Gnade macht stark
…Christentum ist nicht „der Aufstand alles am Boden Kriechenden gegen das, was Höhe hat“ (Nietzsche), sondern: aus der Höhe kommt Gott, das ist Gnade; sie erfährt der Schwache besonders, weil er sie in besonderem Maße braucht. Die Beschenkten werden stark. Liebe kann es mit jeder vermeintlichen Stärke und Selbstsicherheit, die ohne Liebe einhergeht, aufnehmen.
Gottes Geist hilft uns beim Beten
…Der Geist liefert nicht jede beliebige Kraft, auch nicht noch bessere Masken, um unsere Schwachheiten zu verstecken. Er hilft uns im Beten auf, und wenn uns in diesem Gespräch mit Gott geholfen ist, dann ändert sich auch alles andere. Aufgeholfen werden kann unserer Schwachheit nur, wenn aus dem Stein in uns ein lebendiges, auf Liebe mit Liebe antwortendes Herz wird.
Streiten um des Friedens willen
…Friede heißt für Jesus nicht: über ungelöste Konflikte eine Friedenssoße zu gießen, heißt nicht, ungerecht behandelte Menschen zu beschwichtigen, be-schwich-tigen, also schwach zu machen, der Stärke ihrer Gegenwehr zu berauben. Friede heißt, Konflikte aufzudecken und zu überlegen, wie man sie entweder überwinden oder mit ihnen leben kann.