…Gott will Freiheit für Israel. Er duldet die Zustände im ägyptischen Sklavenhaus nicht mehr, wo menschliche Herrscher im Namen grausamer Götter andere Menschen unterdrücken. Jesus ruft auf zum aktiven Widerstand der Liebe gegen den Hass. Frei sind wir, wenn wir befreit werden von dem, was in uns selber böse ist, und frei werden zu Taten der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Wie heißt der liebe Gott?
…Gott ist nicht mit Hilfe eines Namens in den Griff zu bekommen. Gott geschieht, Gott befreit, Gott führt Menschen aus unwürdigen Verhältnissen heraus. Gott macht Geschichte mit uns, weil er es will, und nicht, weil wir wie mit einem Zauberspruch seine Hilfe heraufbeschwören könnten. Es ist nicht wie bei Rumpelstilzchen, den man bezwingen kann, wenn man seinen Namen kennt.
Frieden mit dem bösen Nachbarn
…Die Bibel ist realistisch. Nicht alle Menschen meinen es gut. Es gibt wirklich den Feind, der nicht mein Freund werden will, den Hass, der sich nicht durch unsere Bemühungen in Liebe verwandeln lässt. Aber es geht darum, das Böse so ernstzunehmen, dass man es nicht selber noch vermehrt. Isaac Asimov hat einmal gesagt: „Gewalt ist die letzte Zuflucht der Unfähigen.“
Abschied vom Sommer – Beginn der Melancholie?
…Als Paradiesgarten hat Gott diese Erde entworfen. Wir haben einen Garten Gethsemane daraus gemacht, wo Menschen verlassen, gedemütigt, entrechtet, getötet werden. Jesus hat das durchlitten, er, der Gottessohn, der einzige, der uns den Zugang zum Paradies wieder verschaffen kann. Wer Jesus nachfolgt, kann im Gottvertrauen leben, sich von Gott trösten lassen, sich vor Gott getrost verantworten.
„In Ängsten – und siehe wir leben!“
…Paulus kennt Ängste, die auch den umtreiben, der auf Gott vertraut. Wer Angst akzeptiert, kann sie leichter ertragen oder überwinden. Wahres Leben, gibt es nicht dort, wo man Problemen und Leid aus dem Weg geht. Sondern Menschen, die sich als Sterbende begreifen, Menschen auf dem Weg zum Tode, gerade sie können leben, weil sie ihr Leben als kostbares Geschenk empfangen.
Der kleine Prinz und der Riesenschlangensatz des Paulus
…He, Paulus, jetzt kommst du wieder mit soooo schweren Wörtern. Herrlichkeit, Geist, Weisheit, Offenbarung… Ich glaube, du sieht nicht mit dem Herzen, sondern mit dem Kopf!
Aber, lieber kleiner Prinz, all diese Wörter sind eigentlich keine Kopfwörter. Herrlichkeit, das ist ein Gefühl der Glückseligkeit, die nur Gott einem schenken kann, einfach unbeschreiblich.
Unser Erlöser – Löwe oder Lamm?
…Der Löwe aus dem Stamm Juda löst die Weltprobleme nicht mit Gewalt. Er ist das Lamm Gottes, das am Kreuz gehangen hat. Der natürliche Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden soll in der Menschenwelt überwunden werden. Menschen sind nicht einfach Material oder Futter für andere, dürfen nicht Mittel zum Zweck sein, sondern jeder Mensch ist kostbar, einmalig, ein liebenswertes Geschöpf Gottes.
Urlaub und Heimkehr
…Für Jesus gilt, was jeder Mensch beherzigen muss, der anderen helfen will: Er braucht selber Hilfe, um stark zu sein. Er braucht Seelsorge, um ein guter Seelsorger zu sein. Er braucht den Kontakt mit Gottes Geist, das intensive Gebet, um als ein Mensch aus Fleisch und Blut auf Erden zugleich der Sohn Gottes sein zu können – mit unendlicher Liebe.
Pontifex – ein Brückenbauer
…Die katholische Kirche hat in diesem Jahr einen neuen Papst oder Pontifex – auf Deutsch „Brückenbauer“ – gewählt. Ursprünglich wurden mit diesem Titel die Priester im Römischen Weltreich bezeichnet. In der Bibel erfährt Jakob, nachdem er seinen Bruder Esau um den Segen des Vaters betrogen hat, eine ganz besondere Art des Brückenschlages zwischen Himmel und Erde.
Trauern und Hoffen
…Die Elia-Geschichte endet mit einem dritten Wunder. Das Kind der Witwe kehrt ins Leben zurück, was Friedrich Rückert, Gustav Mahler und Reverend Sylvanus Wilfred nicht vergönnt war. Dieser glückliche Ausgang ist es aber nicht, womit Hoffnung steht und fällt. Elia macht Mut, Gott anzuklagen und das Menschenmögliche zu tun.