…Zacharias muss verstummen. Er kann nicht glauben, dass das Gebet vieler Jahre um ein Kind doch noch erhört wird. Es geht ihm wie so vielen Menschen heute, die sich vor Weihnachten fürchten, weil sie zwar eine große Sehnsucht im Herzen haben, aber nicht wieder enttäuscht werden möchten.
Zerreißender Himmel – zerfließende Berge
…Was Gott bei uns in Bewegung bringt, ist wie ein mächtiger Vulkanausbruch. Ich denke bei diesem Bild an Menschen, die erstarrt sind in ihrem Denken und Fühlen. Wer allzuoft an der Seele verletzt wurde, baut eine Mauer auf gegen jeden, der ihm zu nahe kommt. Nur sehr mächtige Liebe kann verfestigte Gesteinsformationen unserer Seele zum Schmelzen bringen.
Neujahr im November
Am drittletzten Tag des Monats November ist in diesem Jahr Neujahrstag. Nein, nein, der 1. Januar ist nicht vorverlegt worden. Aber für die Kirche beginnt schon jetzt ein Neues Jahr, am ersten Sonntag in der Zeit des Advent.
Ist es nicht eigentümlich, ausgerechnet in einer so trüben und düsteren Jahreszeit das neue Kirchenjahr starten zu lassen?…
Echte Wärme für eine kalte Welt
…Jesus sagt: „Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Niemand soll verloren gehen. Der Adventskranz ist ein Gleichnis für das Licht, das in der Dunkelheit leuchtet und die Angst vertreibt. Und der Nikolaus bringt Wärme in das Leben vor allem der Kinder.
Kopf hoch – die Erlösung ist nahe!
…Wir hören in diesem Gottesdienst zweimal von Bäumen – von dem, der an Gott glaubt und Früchte bringt wie ein Baum an den Wasserbächen. Und vom Feigenbaum, der im Winter wie tot scheint und im Frühling wieder neue Zweige bekommt. Nun gibt es noch einen Baum, der für uns schon immer ein Sinnbild war für Gottes Treue und Beständigkeit.
Jesus kommt, damit wir überwinden
…„Überwinden“, das ist eine Erlaubnis. „Du musst nicht alles allein tun!“ ist damit gemeint. „Du darfst Hilfe annehmen! Du darfst dich anvertrauen, dich sogar gehen lassen in deinen Gefühlen! Du darfst ruhig zugeben, dass du vor Gott mit leeren Händen dastehst!“ Wir können den Stolz überwinden: „Ich schaffe es schon allein! Ich brauche keinen Menschen, ich brauche keinen Gott!“
Wer ist das Christkind?
…Wieso sagen manche Kinder, das Christkind ist ein Mädchen? Ganz so dumm ist das gar nicht. Das Christkind straft nicht, höchstens dadurch, dass es nicht so viel schenkt. Und so hat man es sich vielleicht wie eine liebe Schwester vorgestellt. Jesus war ein Junge, wurde später ein Mann. Allerdings ein sanfter Mann. Jesus war ganz stark im Liebhaben und Mutmachen.
Rute
…Wenn im Zusammenhang mit Gott die Rute erwähnt wird, so wird sie als Ruf zur Umkehr verstanden. Die knechtende Rute der Tyrannen, die Kinder misshandelt und Völker unterdrückt, hat nichts mit Gott zu tun, die kann er nur zerbrechen. Und wie aus einem Baumstumpf eine neue Rute sprossen kann, so wird aus Israel der kommen, der Frieden bringen wird.
Mündige Kinder
…Die Bibel will uns nicht entmündigen, sondern Anleitung zum Wachstum im Glauben und in der Liebe geben. Als Erwachsene sind wir selbst verantwortlich für unser Verhalten, für unseren Glauben, ja sogar für unsere Gefühle. Aber dieses Wachstum bedeutet nicht, dass wir dann anderen etwas voraus haben im Sinne von „größer oder besser sein“.
Freude in Güte
…Wer sich freut, wer getröstet ist, wer getrost lebt, wer sich getragen und geborgen fühlt, der hat auch die Fähigkeit zur Güte. Wem Gott nahe ist, der kann gut zu anderen sein. Auch wenn einer viel zu tragen hat, braucht er nicht bitter gegenüber anderen zu werden, sondern kann ihnen noch Lasten tragen helfen.