…Ein Arzt oder Seelsorger oder Sozialarbeiter mag stärker wirken als ein Patient. Dennoch können auch sie alle nur „von ihrer Armut“ geben. Sie müssen achtgeben, dass sie nicht selber leerbrennen und krank werden. Umgekehrt, was einer, der krank oder behindert ist, hier und da geben kann, „seine ganze Habe“, ist nicht weniger wert als das, was die berufsmäßigen Helfer leisten.
Die Überzeugungskunst Gottes
…Wenn Krankheit oder Unglück alles durchkreuzt, was uns vertraut war, und jemand sagt: „Du kannst dir bescheidenere Ziele setzen, dein Leben ist kostbar, auch wenn du nicht mehr Höchstleistungen vollbringen kannst“ – können wir das glauben? Oder suchen wir dann Ausflüchte wie Mose: „Wer bin ich, dass ich sagen dürfte: Ich habe ein Recht zu leben!“?
Jesus ist Heiland und Herr
…Eigentlich waren die Titel „Heiland“ und „Herr“ für den römischen Kaiser reserviert. Die Hirten vernehmen mit den Ohren des Herzens die Stimme eines Engels und sehen in dem, der in der Krippe zur Welt kommt, den Messias Israels und den Heiland und Herrn der ganzen Welt!
Echte Wärme für eine kalte Welt
…Jesus sagt: „Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Niemand soll verloren gehen. Der Adventskranz ist ein Gleichnis für das Licht, das in der Dunkelheit leuchtet und die Angst vertreibt. Und der Nikolaus bringt Wärme in das Leben vor allem der Kinder.
Ungeduldige Geduld und ängstliches Harren
…Wer eine Psychotherapie anfängt, fühlt sich erst einmal besser, weil sich jemand um ihn kümmert. Aber dann kommen auch Zeiten, in denen alles mehr weh tut als je zuvor. Was man verdrängt hatte an schlimmen Gefühlen, dem kann man nicht mehr ausweichen. Und die Versuchung ist groß, zurückzufallen in vertraute schlimme Verhaltensweisen, um nicht ungesichert, ängstlich, schwach und bedürftig dazustehen.
Demut ist Vertrauen zu Gott
…Leider gibt es Menschen, die schon ihren kleinen Kindern das Lebensgesetz vermitteln: Entweder du nimmst, was du kriegen kannst, oder du gehst leer aus. Eine teuflische Lebenshaltung – Fressen oder Gefressenwerden! Bei Gott ist es anders: ich darf essen, ich darf wünschen, ich darf etwas brauchen – ja, ich habe ein Recht dazu, und ich muss dabei niemandem etwas wegnehmen.
Paulus muss blind werden, um sehen zu können
…Liebe ist in das verhärtete Herz des Paulus eingedrungen. Ein Lichtstrahl der Liebe weicht den Panzer des Gesetzes auf, in den er sein Herz eingezwängt hatte. Er spürt, er hört in seinem Innern ausgerechnet die Stimme von dem, den er verfolgen, töten, vernichten will: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Er kann nicht anders, dieser Stimme muss er sich stellen.
Sind wir alle kleine Sünderlein?
…Paulus weiß, wovon er redet, wenn er von der Sünde spricht. Ohne Vertrauen zu Gott verstrickt man sich in Sünde. Man will gerecht und gut sein, sozusagen die Liebe Gottes erzwingen – und mit all der eigenen Anstrengung erreicht man das Gegenteil. Aus eigener Kraft kann kein Mensch gut sein; so vollkommen ist kein Mensch, um Gottes Anerkennung zu verdienen.
Ein Senfkorn lehrt uns Hoffnung
…Gerade die unscheinbaren Gesten der Liebe lassen uns leben. Das Gefühl, ein Arzt tut meine Sorgen nicht einfach ab – eine Schwester hört mich an mitten in der Nacht, wenn ich vor Angst nicht schlafen kann – eine Mitpatientin nimmt mich in den Arm. In all dem hält Gott uns fest und lässt uns nicht in einen Abgrund fallen.
Gesichte – Träume – Weissagungen
…Wenn wir Visionen haben, sehen wir mit den Augen des Herzens. Durch das Vertrauen zu Gott träumen wir von einer Welt, wie Gott sie gemeint hat, mit Menschen, die einander respektieren. Und Weissagen heißt, eine Weisheit zu gewinnen von Gott her, ein inneres Gewisssein über den Sinn des Lebens.