Wir feiern Ostern als Fest der Freude. Doch nach Markus 16 ist der Ostermorgen für die Frauen, die Jesus nicht mehr bei den Toten finden, ein Vormittag des Entsetzens. Der Engel sagt: „Er ist auferstanden“, und „sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten …
Kopf im Sand?
…Wer den Kopf in den Sand steckt, will nicht mitfühlen, wenn es anderen in der Welt schlecht geht. Das Gegenteil drückt Jesus mit dem Bild vom Weizenkorn aus: Wer das Leben wirklich liebt, auch das der armen und verachteten Menschen, der wird es nicht immer bequem haben, aber er wird wirklich leben.
An Gott gegen Gott glauben
…Das war Glaube: Abraham belädt den Esel mit Holz und macht sich mit zwei Knechten und seinem Sohn auf den Weg. Das wäre Glaube: Die Eltern des schwerbehinderten Kindes nehmen ihr Kind an, wie es ist. Ja, Gott mutet zuweilen Unzumutbares zu. Das ist hart, doch es entlastet von vielen Erklärungsversuchen.
Gemeinsame Verantwortung für heute und morgen
…Einen Schlussstrich unter die Geschichte der Juden mit den Deutschen kann es nicht geben. Wohl aber eine Aufarbeitung von Schuld im Vertrauen auf Vergebung und der verantwortungsvolle Blick nach vorn. Wir haben als Christen gemeinsam mit den Juden etwas von Gott zu erwarten, nicht untätig, sondern tätig.
Brot des Lebens in schlechter Verpackung?
…Wie haben wir in der Kirche das Lebensbrot Jesus Christus verpackt? In Gottesdienstformen, in denen sich viele nicht mehr zu Hause fühlen. In einer Gestalt der Gemeinde, wo fast alles vom Pfarrer erwartet wird. Ein liebender Gott mutet uns zu, unsere Zweifel, unsere Trägheit, unsere Mutlosigkeit zu überwinden. In jedem von uns steckt mehr, als er ahnt.
„Komm mit zu Jesus!“
…Hat Jesus uns heute noch etwas zu sagen? Können wir bei ihm lernen, wie wir uns in den Verwirrungen unserer Zeit verhalten sollen? Ich meine: Ja. Kommt und seht! Wohin denn? Vielleicht in unsere Friedensgruppe. Vielleicht öfter mal in den Gottesdienst. Vielleicht mit neuen Ideen zum Pfarrer, um Vorschläge zu machen oder die Bereitschaft zur Mithilfe anzumelden.
Freiheitstrainer
…Aber wozu brauchen wir diesen Geist, diesen Stellvertreter Jesu, wenn wir doch selbst über uns frei entscheiden sollen? Vielleicht brauchen wir ihn gerade als Trainer für unsere christliche Freiheit – damit aus Freiheit nicht Gleichgültigkeit gegenüber allem wird, nicht Verantwortungslosigkeit, nicht die Langeweile der Unverbindlichkeit und Ziellosigkeit.
Jesu verbotenes Gespräch am Jakobsbrunnen
…Jesus nimmt die Samaritanerin ernst. Sie darf sich akzeptieren und anderen etwas geben, muss bei Schwierigkeiten nicht von einer Beziehung in die andere flüchten. Erfülltes Leben ist möglich, wenn wir Gott wichtig sind, der uns liebt; diesem Gott ist zuzutrauen, dass er uns umkrempelt, als wenn wir neu geboren wären, so dass wir innerlich eine sprudelnde Quelle werden.
Jesus spricht: „Wo kaufen wir Brot?“
…Was ist das eigentliche Wunder an dieser Geschichte? Die Leute merken: In Jesus steht Gott nicht mehr fern über uns, sondern neben uns. Er ist an uns interessiert, ob wir nun Sinn für unser Leben suchen oder ob wir Hunger haben. Ein Wunder ist auch, dass viele dazu beigetragen haben, dass alle essen konnten. Alle haben sich füreinander verantwortlich gefühlt.
Streit um die Auferstehung
…Sind die Auferstehungsberichte Tatsachenberichte oder nicht? Es geht gewiss um ein Wunder, aber nicht um einen Verstoß gegen Naturgesetze. Gott macht das Kreuz des leidenden Sohnes zu einem Zeichen der Hoffnung. Er schenkt Hoffnung, die lebenserfüllende Aufgaben entdecken lässt. Liebe ist stärker als alle Mächte unserer Welt, sogar stärker als Tod und Schuld.