…König Herodes bedroht das neugeborene Jesuskind mit dem Tod. An sich ein Grund zu panischem Entsetzen. Aber das Bild von der Flucht nach Ägypten des chinesischen Malers He Qi strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Denn die Bibel beschreibt die Gefahr nicht in einem jammervollen Klageton, sondern sie erzählt von der Bewahrung in der Not, von Fügungen durch Gott.
„Das Leben ist erschienen“
…Das Wort des Lebens können wir hören, sehen, ertasten. Nicht nur in der Geschichte Israels oder der Kirche, sondern auch im eigenen Leben. Am offensichtlichsten wird Gottes Wort etwas zum Anfassen, als dieses Wort Fleisch und Blut annimmt, als Jesus geboren wird. Als er in Windeln gewickelt in der Krippe liegt, will gewiss jeder das süße Baby einmal knuddeln.
Mündige Kinder Gottes
…„Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan“, sagt Paulus (Galater 4, 4). Jesus will uns fähig zu machen, das Gesetz zu befolgen, wie es gemeint war: dass es nicht dem Unrecht dient, sondern Menschlichkeit möglich macht. Und wie geht das? Indem wir nicht Sklaven sind, sondern erwachsene Kinder Gottes.
Pädagogische Gnade
…Gottes Gnade „nimmt uns in Zucht“, damit übersetzt Luther ein Wort, das wir im Griechischen besser verstehen würden: sie tut, was ein Pädagoge tut, eine gute Erzieherin. Gottes pädagogisch wirkende Gnade, Liebe, Solidarität erzieht uns dazu, dass wir „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben“, also: Vernunftgeleitet. Treu der Wegweisung Gottes. Im Vertrauen auf Gott.
Weihnachtsgeschenke von Gott
Wenn ich Kinder frage: „Was ist für euch das Wichtigste an Weihnachten?“, antworten die meisten: „Die Geschenke!“ Weihnachten ist allerdings nicht das einzige Fest, zu dem viele Kinder mit Geschenken überhäuft werden. In manchen Familien läuft ein unausgesprochener Wettstreit, wer Kind, Enkel, Nichte oder Großneffen am teuersten beschenkt.…
Legende vom Vierten König
…Müde und traurig ritt Coredan weiter. Sein Stern leuchtete nicht mehr. Jahrelang wanderte er. Zuletzt zu Fuß, da er auch sein Pferd verschenkt hatte. Schließlich bettelte er, half hier einem Schwachen, pflegte dort Kranke; keine Not blieb ihm fremd.
Erwarten – Bewahren – Verändern
…Eine Geschichte damals im Tempel von Jerusalem öffnet eine Tür zwischen den Generationen. Weihnachten ist das Fest der Großfamilie. Man hört auf die Geschichte der Alten, und in dieser Geschichte ist auch Platz für die Kinder- und Enkelgeneration. Die Generationen begegnen einander und fangen an, sich zu bewegen.
Taubenhand
…In die göttliche Hand hinein ist eine Friedenstaube gemalt. Das von Gott stammende Wort will nicht gewalttätig in die Welt eingreifen. Um den in Dunkelheit gefangenen Menschen unten zu erreichen, wird das Wort Fleisch. Die Taubenhand des Heiligen Geistes schickt das kleine in leuchtenden Farben gemalte Kind in Richtung Erde, und so entsteht Hoffnung.
Exil
… übermittelt mir Markus Bernard, der früher in der Paulusgemeinde wohnte, ein Gedicht für den Weihnachtsgemeindebrief:
exil
lauf nicht weg
bleibe hier
starre weiter
in den dreck
bis er dir
im herrn
wird hold
zum stern
aus gold
Ein Weihnachtsgedicht? …
Tribut für Jesus
…Die Welt wird von Königen wie Herodes, Kaisern wie Augustus und Statthaltern wie Pilatus regiert. Trotzdem sollten Könige, Ministerpräsidenten, Kanzlerinnen ein bisschen so sein wie die Heiligen Drei Könige. Wer herrschen will, muss dem Volk, den Völkern, der Gerechtigkeit, dem Frieden, dem Wohlergehen der Kinder dienen wollen und sozusagen Jesus Tribut leisten.