…Es gibt eine Grenze für die Erfüllung von Gebeten, selbst für Jesus. Dem Glaubenden ist alles möglich. Aber wenn jemand sich jeden Wunsch erfüllen kann, dann kann er im Sinne Jesus zu wenig. „Alles“ im Sinne Jesu ist die Erfüllung des Lebens – ist Geborgenheit mitten in Einsamkeit – ist Getragensein mitten in Angst – ist Sinnerfahrung mitten in Ratlosigkeit.
Jesus, der „zweigestammte“ Held
…Jesus ist ein „zweigestammter Held“, ein Mensch aus Davids Stamm mit Maria als Mutter, unbekanntem Erzeuger und Josef als Adoptivvater, und zugleich stammt er direkt von Gott ab, indem der heilige Geist Gottes in ganz besonderer Weise in ihm wohnt und sein ganzes Wesen durchdringt.
Gott macht uns „tüchtig zum Guten“
…Wenn wir nicht Liebe spüren würden, könnten wir nicht lieben. In jedem Menschen, dem wir begegnen, kann Jesus selbst uns seine Nähe schenken. Zum Guten tüchtig werden können wir nur, wenn wir das von Gott, von Jesus, von anderen Christen lernen, so wie Kinder in der Familie von den Eltern angeleitet werden, so wie sich Erwachsene gegenseitig ermutigen und anspornen.
„Liebe deckt und birgt mich lind“
…Was heißt denn „lind“ und „birgt“? fragt bei dieser Strophe vielleicht ein Kind. Dann kann man es in die Arme schließen und sagen: So ist das, wenn man ein Kind in seinen Armen birgt. Und man kann es zart streicheln und sagen: Dieses Zarte, Sanfte, Schöne beim Streicheln nennt der Dichter „lind“.
Werden wir klug aus Gottes Wort?
…Das Wort Gottes ist etwas zum Anfassen, es begleitet uns, wenn wir lieben und leiden. Es hat mit unserem Denken, aber viel mehr noch mit unserem Fühlen zu tun. Und mit unserem Tun, mit dem, was wir machen oder nicht machen, was wir tun oder lassen. Wenn wir richtig hören auf Gottes Wort, dann tun wir auch das Wort.
Wunderliebe im weiten Feld der Ewigkeit
…Predigt zum Lied 276 aus dem Evangelischen Kirchengesangbuch: „Geht hin, ihr gläubigen Gedanken“ – im neuen Evangelischen Gesangbuch – das im Advent 1993 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau eingeführt wurde – leider nicht mehr enthalten. Der Liederdichter staunt: Gott hat Pläne mit allen Menschen, auch mit denen ganz unten.
„Gott ist meine Stärke“
…Muss ich mein Schicksal tragen lernen? Darf ich einmal einen neuen Schritt wagen? Jedenfalls muss ich nicht mich immer zusammenreißen. Ich kann die Angst, die in mir ist, Gott überlassen, kann mein Herz auch vor jemandem ausschütten, zu dem ich Vertrauen habe. Ich kann wissen, dass Gott mich hält, auch wenn ich meine, ich müsste in der Angst versinken.
Lohnt sich eigentlich unser Glaube?
…Spielen wir uns auf, als seien wir die Herren über andere Menschen oder sogar über Gott, und vergessen, dass wir Gottes Kinder sind, dann erinnert Jesus an das, was Sache ist zwischen Gott und uns. Wir sind nur etwas, weil er uns geschaffen hat. Wir können geben, weil er uns gegeben hat.
Silbersegen
…Nicht unser Glaube selbst ist so trutzig und mächtig, sondern die Worte Gottes, mit denen er uns zusagt: Ich stehe zu euch, ich habe mit euch viel vor. Das sind, mit den Worten des Liedes gesprochen, „die Worte hell und rein, wodurch die schwächsten Orte gar feste können sein“ – die schwächsten Orte, also auch unsere zweifelnden und glaubensunsicheren Herzen.
Röslein
…Der Spross oder das Reis, wie Luther übersetzt hatte, der neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus scheinbar toten Holz, wird im Weihnachtslied zum Röslein. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.